Samstag, 22. Februar 2014

08/2014 Kleine Tierkunde Ost-Afrikas - Nicholas Drayson

Schon wieder ein Buch, bei dem Tiere im Titel vorkommen. Genau genommen geht es um Vögel, um einen ausgestopften Löwen und um die Frage, welches das gefährlicheste Tier Afrikas ist - nein, es ist weder Büffel noch Nilpferd...

Ich poste übrigens im Moment ein Buch pro Woche, auch wenn ich eigentlich beim lesen schon weiter bin. Ich weiss, dass es auch Zeiten gibt, in denen ich nicht jede Woche ein Buch lesen werde und möchte deshalb schon ein bisschen Vorrat haben.

Bild via buch.ch

Genre: weiss nicht...

Zeit und Ort: Kenia, 21. Jahrhundert

Inhalt: Mr Malik liebt seinen Gentlemen's Club, die wöchentlichen Vogelbeobachtungs-Ausflüge und heimlich schlägt sein Herz für Rose Mbikwa. Mr Malik führt auch ein Doppelleben, denn seit Jahren schickt er wöchentlich anonym eine Kolumne an eine Zeitung, in der er mit Misständen in der Regierung aufräumt und schon einige Minister zum Fall gebracht hat.
Nach drei Jahren in Schottland kommt Rose zurück nach Nairobi und gleichzeitig taucht auch Maliks Schul"freund" Harry Khan wieder auf, der in Nairobi ein Einkaufszentrum bauen will. Zudem steht die jährliche Sarafi des Klubs an und Mr Maliks Tochter will heiraten. Er wäre also schon genug beschäftigt, ohne sich auch noch Sorgen um die drohende Schliessung des Clubs machen zu müssen.
Als nette Nebenhandlung wird der Mord an Josslyn Hay, 22. Earl of Erroll, debatiert und mehrmals vermeintlich gelöst.

Meine Lieblingspersonen: Mr Malik. Rose. Und Tiger Singh.

Mein Eindruck: Spannend und angenehm zu lesen, auch wenn mir am Anfang mit der Earl of Erroll Geschichte der Durchblick gefehlt hat... Zudem hätte ich gern mehr von Rose gehört und auch ein paar andere Handlungsstränge hätte man noch ein bisschen ausarbeiten können.
Gestört hat mich der "allwissende Erzähler" weil ich mich immer fragte, was er weiss und uns nicht sagt... Der Schluss war ein bisschen knapp, aber schön.

Bewertung: 4 Sterne

Samstag, 15. Februar 2014

07/2014 Edelweisspiraten - Dirk Reinhardt

Eigentlich ein Jugendbuch, doch da ich mich bis jetzt noch nicht gross mit dem Thema Edlweisspiraten auseinander gesetzt habe, dachte ich, dies sei bestimmt kein schlechter Einstieg um etwas zu lernen.

 Bild via Aufbau Verlag

Genre: Jugendbuch, Geschichtliches

Zeit und Ort: Köln, Gegenwart und 2. Weltkrieg

Inhalt: Der Teenager Daniel besucht das Grab seines Grossvaters, zu dem er ein sehr enges Verhältnis hat. Da fällt ihm ein alter Mann auf, der ihn beobachtet. Er spricht ihn an und der alte Mann bittet ihn, ihn doch zu besuchen, entschuldigt sich dann aber und geht. Daniel lässt die Sache keine Ruhe mehr und er besucht den alten Gerlach, der in einem Männerheim lebt.
Gerlach gibt ihm sein Tagebuch, das er während dem Krieg geführt hat, da er denkt, dass es für  Daniel von Interesse sei.

Gerlach wächts in Köln-Ehrenfeld auf. Sein Vater ist Anfangs Krieg gefallen, sein Bruder besucht ein Nazi-Eliteinternat. Gerlach und sein bester Freund Tom haben die Schnauze voll von der HJ und treten kurzerhand aus. Aus lauter Neugier beobachten sie eine Gruppe anderer Jugendliche, die sich "komisch" verhalten. Sie werden ertappt und Gerlach antwortet auf die Frage, was sie hier machen würden, kurzerhand: "Wir möchten gerne bei euch mitmachen." So werden Tom und Gerlach zu Edelweisspiraten. Am Anfang verbringen sie Zeit draussen, singen, fahren über Pfingsten an den Felsensee und prügeln sich hin und da mit der HJ. Doch je länger der Krieg dauert, desto mehr leisten sie Widerstand.

Das Buch besteht grossteils aus Gerlachs Tagebuch, hin und wieder wird in einem kurzen Kapitel aus der Gegenwart erzählt, wie Daniel sich mit Gerlach über das Gelesene unterhält. Und am Schluss zeigt sich auch, wieso das Tagebuch einen Bezug zu Daniel hat.

Meine Lieblingspersonen: Mir waren eigentlich alle Edelweisspiraten sympatisch, einen wirklichen "Liebling" hatte ich nicht.

Mein Eindruck: Ein Jugendbuch, das Geschichte auf eine Art erzählt, dass sie wohl auch für einen Teenager Bedeutung bekommt. Und auch als Erwachsene liest es sich gut.
Gerlachs Sprache war für meinen Geschmack aber zu sehr 21. Jahrhundert. 

Bewertung: 4 Sterne

Samstag, 8. Februar 2014

Die Winterrose - Jennifer Donnelly


Nach "Die Teerose" war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung und habe diese genau so wie Band 1 verschlungen! Es gibt ein Wiedersehen mit den Personen aus Band eins, aber es werden auch viele neue Personen vorgestellt.
Nun freue ich mich auf den dritten Teil, der nächsten Sommer erscheinen wird und in dem es um Seamie und Willa geht. Vermutlich werden sich die beiden auch erst auf den letzten paar Seiten nach vielen Irrungen und Wirrungen wieder finden. Ich bin gespannt, wo das Schicksal die beiden hinführt und es würde mich nicht wundern, wenn Willa einen Weg finden würde, weiterhin Berge zu besteigen.
Genre: Historischer Roman, Liebesroman

Zeit und Ort: London und Afrika 1900-1906

Inhalt: India Selwyn-Jones, Tochter aus reichem Hause, hat gegen den Willen ihrer Eltern Medizin studiert. Sie ist verlobt mit dem Politiker Freddie Lytton, doch bevor sie ihn heiratet, möchte sie erst einmal praktizieren und in Whitechapel den Armen helfen. Sie merkt aber bald, dass es gar nicht so einfach ist. Zusammen mit Krankenschwester Ella träumt sie deshalb von einer eigenen Klinik und beginnt, Geld zu sammeln.
Bei ihrer Arbeit im London Hospital lernt sie den Verbrecher Sid Malone kennen - ausgerechnet der Erzfeind ihres Verlobten - und lieben. Sid zeigt ihr nicht nur, wie das Leben in Whitechapel wirklich ist, er unterstützt sie auch - erst gegen ihren Willen - finanziell, damit sie die Klinik eröffnen kann. Auch wenn Sid findet, dass sie ohne ihn besser dran wäre, werden die beiden ein Liebespaar und möchten irgendwo ein neues Leben anfangen. Die Sache läuft schief, Sid muss untertauchen und India steht vor dem nächsten grossen Problem.

Gleichzeitig geht es wieder um Fiona, die unter anderem auf der Suche nach ihrem Bruder ist, um Joe, der versucht, Freddie Lytton den Parlamentssitz von Tower Hamlets wegzunehmen und um Seamie. Dieser geht nicht nur auf Forschungsreise in die Antarktis sondern besteigt auch den Kilimandscharo.

Meine Lieblingspersonen: Meine beiden Lieblinge aus Band eins; Fiona und Seamie. India und Sid Melone, die ungeheuer kluge und tapfere Charlotte. Ella, die an Indias Träume glaubt und Mrs Moskowitz, die sie am liebsten sofort umgesetzt sehen möchte. Und natürlich der "ehrenwerte Abgeordnete von Hackney" mit seiner Fuhre Mist auf dem Parliament square.

Warum ich das Buch liebe: Die Winterrose liest sich schnell und flüssig und man möchte am liebsten sofort wissen, wies ausgeht. Mit Sid Malone gibt es in den ansonsten hauptsächlich guten oder bösen Personen auch einen Bösewicht mit Herz.
In manchen Dingen ist das Buch allerdings eher unglaubwürdig, so ist mir zum Beispiel ein Rätsel, wie eine Person alleine Vermisste in Afrikas Wildnis finden kann, bevors zu spät ist. Und auch die Sache mit dem ehrenwerten Abgeordneten von Hackney.

Bewertung: 5 Sterne

Die Teerose - Jennifer Donnelly

Dieser Post habe ich früher mal auf dem Blog veröffentlicht und später zusammen mit allen anderen Posts wieder gelöscht. Hier kommt er, der Vollständigkeits halber, nochmals. 

Schon lange hat mich kein Buch mehr so gepackt wie dieses. Vor Jahren habe ich es nach 150 Seiten wieder weggelegt und doch liess es mir keine Ruhe mehr. Irgendwo in meinem Hinterkopf war es immer noch, das Buch in dem Jack the Ripper vorkommt und der Vater seiner Tochter erzählt, warum er die Kirche nicht mag.
Als ich dann in der Bibliothek das Buch aus dem Regal nahm wusste ich sofort, das ist es und beschloss, ihm eine neue Chance zu geben. Auch bei diesem zweiten Versuch war ich mal nahe daran, aufzugeben weil es so traurig war. Doch dann kam der Punkt wo ich merkte, dass ich gar nicht mehr aufhören kann weil ich ja wissen will, wies weitergeht.
Fest steht, dass ich Tee in Zukunft mit einem anderen Gefühl trinken werde!


Genre: Historischer Roman, Liebesgeschichte

Ort und Zeit: London und New York 1888 bis 1898

Inhalt: Die 17-jährige Fiona Finnegan und ihr Freund Joe träumen von einem eigenen Laden. Erst einmal heisst es aber, Geld zu sparen, um diesen eröffnen zu können. Gar nicht einfach wenn man in Whitechapel wohnt und das Geld gerade mal zum Leben reicht und manchmal nicht einmal das. Die Zeiten sind düster, die Arbeitsbedingungen mies und die ersten Gewerkschaften bilden sich. Auf den Strassen von Whitechapel treibt Jack the Ripper sein Unwesen.
Für Fiona läuft am Anfang alles einigermassen gut, besser als für vielen anderen. Doch dann verliert sie nicht nur Joe sondern auch einen Grossteil ihrer Familie und flieht mit ihrem kleinen Bruder nach New York wo sie sich ein neues Leben aufbauen will. Joe kann sie allerdings genau so wenig vergessen wie er sie und auch ihren Hass auf den Teefabrikanten Burton und ihr Wunsch, den Tod ihres Vaters zu rächen, wird nicht kleiner.

Meine Lieblingspersonen: Fiona, die eine ungeheure Wandlung durchmacht, ihr kleiner Bruder Seamie und Nick Soames, der Retter in Not.

Warum ich das Buch mag: Die Teerose ist die Geschichte, die ich schon lange gesucht habe. Mal habe ich Tränen gelacht (zum Beispiel wegen Nicks Aussage: "So viele Blumen. Ist jemand gestorben? Hoffentlich nicht ich!") mal geheult wie ein Schlosshund. Die Geschichte ist packend geschrieben, die Liebesgeschichte von Fiona und Joe wunderschön und irgendwie war nach den ersten traurigen 150 Seiten klar, dass Fiona ihren Weg gehen wird und irgendwann glücklich werden wird, egal ob mit Joe, einem anderen Mann oder ihrer Arbeit.

Bewertung: 5 Sterne!

06/2014 Die Wildrose - Jennifer Donnelly

Nach Die Teerose und Die Winterrose dauerte es lange, bis ich endlich das dritte Band gelesen habe. Das lag aber vor allem daran, dass das englische Hardcover nicht in meine Cath-Kidston-Tasche passt und ich deshalb nur zu Hause lesen konnte. Habe letztes Jahr während den Weihnachtsferien angefangen und es dann wieder weggelegt... Zum  Glück hat unsere Bibliothek die Taschenbuchausgabe auf Deutsch und so machte ich dieses Jahr nochmals einen Versuch...

Das Buch ist nicht ganz so toll wie Band eins aber immer noch wirkliches Lesevergnügen.

Bild via bücher.de


Genre: Familiensage/Historischer Roman

Zeit und Ort: England, 1. Weltkrieg

Inhalt: Seamie und Willa sind nie über ihre Trennung hinweg gekommen. Während Willa den Everest erforscht und sich überlegt, wie man ihn besteigen könnte, hat Seamie an verschiedenen Polarexpeditionen teilgenommen. Nun ist er wieder in London und verliebt sich in Jenny Willcott, eine Lehrerin und Pfarrerstochter. Kurz nach seiner Heirat - ein Kind ist ebenfalls unterwegs - trifft er Willa wieder.
Im Lauf des Kriegs sind die beiden ständig auf der Flucht voreinander und treffen sich doch mehrmals wieder. Während Seamie als Kapitän eines Kriegsschiffes im Mittelmeer stationiert ist, begleitet Willa Lawrence of Arabia.
Nebenbei wird auch wieder die Geschichte von Fiona und Joe und von India und Sid erzählt. Und es wird viel spioniert... Tote gibt es - wie schon in den anderen Bänden - auch nicht wenige...

Meine Lieblingspersonen: Katie. Immer noch Fiona und Joe. India. Mr Foster. Und natürlich Seamie.

Mein Eindruck: Eine netter Fortsetzung der anderen Büchern, allerdings eher voraussehbar. Und wieder mal hatte es einige eher unglaubwürdige Stellen. Die Stimmung war für mich ähnlich düster wie in Band 1. Aber es war schön zu sehen, wie es mit den Personen weitergeht und dass Fiona immer noch glücklich ist.

Bewertung: 4 Sterne