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Zeit und Ort: Zürich und Thun, 1930ige Jahre
Genre: Mädchenbuch
Inhalt: Josephina Kraft, von allen nur Fineli genannt, lebt mit ihrer verwitweten Mutter mitten in Zürich in der Wohnung über dem "Kapuzinerli", Mutters Cafe. Eines Tages giesst Fineli die Blumen auf dem Balkon und kippt das Wasser über einen Gast im Cafe. Kurze Zeit später taucht eben dieser Kunde, ein gewisser Herr Hartmann, als Aushilfslehrer in Finelis Klasse auf. Er ist ein ernster Mann, der seine Frau und sein Kind verloren hat und eigentlich lieber Musiker als Lehrer wäre. Zudem stellt sich bald heraus, dass er früher Finelis Vater gekannt hat.
Herr Hartmann ist es auch der eine Lösung für Finelis Schulfreund Freddy findet, der bald in Finelis Haus zieht um bei seiner Tante, Fräulein Vögeli, zu wohnen. Fräulein Vögeli ist eine alte Jungfer, die gerne schimpft und Fineli sowie Hund Schnupperli verwöhnt.
Doch das glückliche Leben ist in Gefahr. Nebenan wird ein anderes Cafe eröffnet und Finelis Mutter muss ihr Cafe schliessen. Sie findet zwar eine gute Stelle, doch sie wird ein Dienstzimmer haben und kann Fineli so nicht mitnehmen. Sie kommt zu ihrer Patentante nach Thun, einer ernsten und strengen Klavierlehrerin, die nicht über den Tod von ihrem Bruder, Finelis Vater, hinweggekommen ist.
Fineli leidet an Heimweh, findet keinen Anschluss und die Tante zeigt keine Zuneigung. Als die Tante eines Tages nach Bern fährt wird Fineli vom Nachbarsmädchen "Böhnli" nach Hause eingeladen und verbringt einen schönen Nachmittag mit Böhnli und ihren Grosseltern. Dort hört sie auch ein Gespräch mit einem Nachbarn, der am nächsten Tag mit einer Ladung Weinfässer nach Zürich fahren wird. Fineli beschliesst, auszureissen.
Die Tante hat inzwischen beschlossen, mit Fineli einen Neuanfang zu wagen, doch als sie am Morgen aufsteht, ist Fineli weg. Böhnlis Grossmutter schlägt vor, dass man das Kind doch im Radio ausrufen sollte. Bald sucht halb Thun sowie alle Leute in Zürich, die Fineli kennen, nach ihr. Der Lastwagenfahrer hat indessen sein Auto bei einem Freund in die Garage gestellt, wo Fineli schliesslich von Freddy gefunden wird.
Fineli feiert Wiedersehen mit ihrer Mutter, Freddy, Fräulein Vögeli und Herr Hartmann. Nachdem die Mutter sie ausgeschimpft hat weil man nicht ausreisst, erzählt sie ihr, dass sie und Herr Hartmann bald heiraten möchten und Fineli nur noch bis zum Frühling zurück zur Tante muss, wenn sie Fineli nach dem Vorfall noch haben möchte.
Herr Widmer - Böhnlis Grossvater - kommt nach Zürich um seinem Nachbarn zu helfen, den die Polizei wegen versuchter Entführung vorerst eingesperrt hat. Fineli gibt den beiden ein Entschuldigungsschreiben an die Tante mit, vermittelt Freddy eine Lehrstelle in Herr Widmers Schreinerwerkstätte und Freddys Mutter - die zur Zeit im Gefängnis ist - eine Stelle als Haushälterin...
Die Tante verzeiht Fineli, sie darf zurück nach Thun und das Verhältnis zwischen den beiden bessert sich. Das Buch endet mit der Ankunft von Freddys Mutter in Thun, der Hochzeit in Zürich und dem neuen Haus am See, das Kapuzinerli heisst. Böhnli kommt an die Hochzeit, Freddy fährt mit der Tante zurück um bei Schreiner Widmer seine Lehre zu beginnen und Fräulein Vögeli zieht mit Fineli und ihrer Familie ins Haus am See.
Happy End also.
Meine Lieblingspersonen: Frau Widmer, Böhnlis Grossmutter, von der eins meiner liebsten Buchzitate stammt. Als sich die Tante bei ihr entschuldigt, dass sie nie eine gute Nachbarin war, meint Frau Widmer nur: "Gestern war gestern, heute ist heute."
Aber eigentlich mag ich wirklich alle im Buch sehr gerne.
Mein Eindruck: Ein schönes Buch das einfach glücklich macht. Veraltet, ja. Aber trotzdem sehr schön. Es werden viele ernste Themen angesprochen (Verlust von geliebten Menschen, Alkoholprobleme, Eltern, die im Gefängnis sind, Heimweh, finanzielle Sorgen...) aber das Buch bleibt immer positiv und auf eine Art heiter. Zudem vermittelt es irgendwie die Botschaft, dass man zusammen stark ist.
Meine Bewertung: 5 Sterne
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