Bei diesem Buch war ich hin und weg vom Titel als ich es in unserer Bibliothek bei den Neuigkeiten sah. Der englische Titel lautet übrigens Animals alive and dead wobei die meisten der im Buch erwähnten Kleintiere eher durch ihren Tod wichtig geworden sind.
Genre: Lustige Familiengeschichte vielleicht
Zeit und Ort: London und Doncaster 2008 mit Rückblicken bis in die 1960iger
Inhalt:
Welche Eltern würden sich nicht freuen, wenn ihr Sohn schon vor dem 30 Geburtstag bei einer Bank 90'000£ verdient? Doro und Marcus freuen sich nicht. Das heisst, so sicher ist sich Serge nicht, denn er hat seinen Eltern sicherheitshalber nichts von seinem neuen Job erzählt und gibt sich ihnen gegenüber noch immer als Student aus.
Kein Wunder, denn wenn man in Solidarity Hall, einer Kommune, aufgewachsen ist, brüstet man sich seinen Eltern gegenüber nicht damit, dass man all ihre Werte mit Füssen tritt.
Das Buch wird aus der Sicht von Serge, seiner Schwester Clara und Mutter Doro erzählt.
Serge, der auf die ukrainische Arbeitskollegin Maroushka steht und versucht, für sich selber das grosse Geld zu machen, vermeidet möglichst den Kontakt zur Famile.
Doro und Marcus wollen nach 40 Jahren wilder Ehe heiraten. Marcus schreibt gerade an einer Geschichte über den Sozialismus, Doro arbeitet im Schrebergarten und kümmert sich um die geistig behinderte Adoptivtochter Uljana, von allen nur Oolie-Anna genannt.
Diese möchte lieber heute als morgen in eine betreute Wohnung umziehen, damit sie endlich Filme sehen kann, denn irgend ein Scherzkeks hat ihr eine DVD mit einem Porno geschenkt...
Und dann ist da noch Clara, die älteste Tochter, eine Lehrerin, die auf den Schulleiter steht, die Welt verändern will und mit ihrer Nachbarin und Freundin Ida kiloweise Cheesecake isst "weil sie es sich wert sind."
Nebenbei wird in Rückblenden die Geschichte der Kommune erzählt, von den Anfängen in einem alten Haus in London, über all die Episoden von Sozialismus, Kindererziehung und komischem Essen bis zum Brand von Solidarity Hall und der Auflösung der Kommune.
Meine Lieblingspersonen: Doro. Der Rote Fred (wieso hat man ihm nicht seinen englischen Namen Red Fred gelassen?). Clara. Und der Italiener.
Mein Eindruck: Ein sehr, sehr lustig geschriebenes Buch über gelebter Sozialismus, Familienhickhack und Börsenhandel. Allerdings auch ein leicht beängstigender Einblick in die Börse. Und allein schon der Titel macht das Buch lesenswert.
Bewertung: 4 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen