Sonntag, 29. Juni 2014

25/2014 Susanne Barden Hinaus ins Leben - Helen D. Boylston

Wer kennt Susanne Barden nicht? Meine Mutter und Schwester lieben die Bücher seit Teenagertagen, ich habe sie aber erst mit über 20 das erste Mal gelesen.
Wenn meine Schwester und ich zusammen in Urlaub fahren packt sie immer ihren halben Koffer mit Büchern voll und wir lesen jeden Urlaub Susanne Barden, weil sie leicht sind, nicht viel Platz brauche und wir sie schon kenne, uns also beim Lesen nicht allzu sehr konzentrieren müssen. Zudem spielt es keine Rolle, wenn wir mal die Reihenfolge durcheinander bringen.

So war der erste Band meine Lektüre auf dem Rückflug von Edinburgh.


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Zeit und Ort: Boston? 1930iger Jahre

Genre: Mädchenbuch

Handlung: Susanne Barden kommt als Lernschwester an ein grosses Krankenhaus. Bereits am ersten Tag verirrt sie sich im Keller und wird von Dr. William Barry "gerettet". Ebenfalls am ersten Tag befreundet sie sich mit zwei anderen Lernschwestern, Kit und Conny und von nun an sind die drei unzertrennlich.
Die neuen Schwestern durchlaufen eine strenge Ausbildung, haben Theorie beim sehr strengen - aber fairen - Fräulein Cameron, arbeiten auf der Station und dürfen privat nicht mit den Assistenzärzten - Hausärzte - genannt, verkehren...
Das tut Susy natürlich doch und handelt sich prompt nach einem Date mit Bill Barry Ärger ein... Schon bald ist klar, dass da wohl mit der Zeit mehr drauf wird.
Nebenbei passieren allerlei kuriose Dinge, Susy fällt in den Wäscheschacht, eine laute Patientin hat eine "Erscheinung" und der griechische Wäschereiangestellte jagt Susy Angst ein.

Meine Lieblingspersonen: Fräulein Cameron. Conny. Susy. Bill. Elfe Holton (falls sich wer wundert, im Original heisst sie Grace)

Mein Eindruck: Das ist nostalgisches Lesevergnügen und irgendwie ein guter Einblick in die Gesellschaft der 1930iger Jahre. Ich lese die Bücher immer wieder gerne, allerdings habe ich lieber die späteren Bücher wo Susy in New York arbeitet oder danach selber Kinder hat.

Bewertung: 3 Sterne

Sonntag, 22. Juni 2014

26/2014 Sehnsucht nach Mill River - Darcie Chan

Es gibt selten ein Buch, bei dem ich schon nach zehn Seiten weiss, dass ich es lieben werde. Abends kurz vor neun begann ich zu lesen, morgens um halb zwei legte ich das Buch total benommen und müde zur Seite. Definitiv bis jetzt die beste Neuentdeckung 2014! Und es ist schön an einem Wochenende die halbe Nacht durchzulesen!

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Genre: wieder mal habe ich keine Ahnung

Zeit und Ort: Mill River, Vermont. 1940 bis Gegenwart

Inhalt: Hoch über Mill River steht die „Marmorvilla“ in der Mary McAllister seit dem Tod ihres Mannes vor 60 Jahren alleine lebt. Nur drei Leute aus dem Dorf hatten in den letzten Jahren Zutritt zum Haus. Father O'Brien, Marys langjähriger und einziger Freund, ihre Pflegerin Jean und „Crazy Daisy“
Mary leidet nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Jugend an einer krankhaften Angst vor anderen Menschen. Als ein junger Mann, Patrick McAlllister, auf dem Hof ihres Vaters ein Pferd kauft, fasst sie langsam Vertrauen zu ihm und ist sich sicher, dass sie nun die Familie bekommen wird, die sie sich schon immer wünscht. Sie und Patrick heiraten, doch er missbraucht ihr Vertrauen und wird gewalttätig. Ihr einziger Verbündete ist Patricks Grossvater Conor der ihnen zur Hochzeit das Haus in Mill River schenkte. Nach Patricks Tod sorgt er finanziell für Mary und bittet den jungen Pfarrer Michael O'Brien sich um sie zu kümmern.
Nach Conors Tod ist Father O'Brien für Jahrzehnte die einzige Person zu der Mary Kontakt hat. Durch ihre Angst verlässt sie ihr Grundstück nie und wenn Handwerker ins Haus müssen, bittet sie Father O'Brien, sich darum zu kümmern während sie sich im Schlafzimmer einschliesst.
Er ist auch ihr Fenster zur Welt des Dorfes, er erzählt ihr, wie es den Einwohnern ergeht und bald wacht Mary aus ihrem Marmorhaus über das Dorf. Immer wieder erhalten Leute in Not auf mysteriöse Art Hilfe, Arztrechnungen werden bezahlt, der kaputte Schulbus ersetzt und Kinder erhalten Geld zum Geburtstag. Und an Weihnachten 1973 erhalten alle 136 Haushalte des Dorfes einen Farbfernseher.
Als Mary erfährt, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, beschliesst sie, mit ihrem Geld nach ihrem Tod noch mehr gutes zu tun als sie zu Lebzeiten getan hat und es der einzigen Familie zu vermachen, die sie je hatte; dem Dorf.

Gleichzeitig wird die Geschichte von verschiedenen Leuten im Dorf erzählt. Der Polizist Kyle, der nach dem Tod seiner Frau mit seiner Tochter nach Mill River gekommen ist. Claudia, die Lehrerin, die nun endlich schlank ist und in Mill River ein neues Leben anfangen will. „Crazy Daisy“, eine alte Frau, die in einem Wohnwagen wohnt und Zaubertränke braut und die niemand wirklich für voll nimmt. Ruth, die davon träumt eine Pension zu eröffnen und Jean, die gerne einen Diamantring hätte. Und natürlich Father O'Brien, der seit Jahren Löffel klaut. Von seinem Geheimnis weiss nur Mary, die ihm zwar Taschen in seine Ärmel genäht hat, in denen er die Löffel verschwinden lassen kann, aber gleichzeitig sechzig Jahre verhindert hat, dass er einen ihrer Löffel mitnimmt.

Meine Lieblingspersonen: Mary. Father O'Brien. Conor. Kyle und Rowen. Ruth und Fitz. Eigentlich alle bis auf eine Person aus der Gegenwart und Marys Schwiegerfamilie.

Mein Eindruck: Ein wirklich tolles Buch und eine wirklich schöne Geschichte. Trotz allem was sie durchgemacht hat, wirkt Mary nicht verbittert und man muss sie einfach mögen wie sie da in ihrem Haus sitzt und übers Dorf wacht. Stellenweise war das Buch sehr voraussehbar, aber in diesem Fall ist das nichts negatives, ich musste dann nämlich schnell weiterlesen um zu sehen, ob es so weitergeht wie ich mir zusammengereimt hat.
Das Buch war zudem eher oberflächlich und irgendwie hätte ich gerne mehr erfahren, wie es Mary mit ihrer Einsamkeit ging. Doch gleichzeitig wurde Mary so als sehr starke, unabhängige Frau dargestellt und nicht als bemitleidenswert. 
Stellenweise war das Buch ein bisschen unrealistisch, doch ich habe beschlossen, darüber hinwegzusehen.

Bewertung: 5 Sterne

Sonntag, 15. Juni 2014

24/2014 Der Ruf der Elstern - Margot Livesey

Eins meiner Lieblingsbücher und ich lese es immer wieder. Das erste Mal war ich noch ein Teenager, das Buch begleitet mich wohl seit fast zehn Jahren. Als Einleitung ins Buch steht ein Spruch über die Bedeutung der Elstern; sechs für den Tod, zwei für Freude etc. Bei uns hinter dem Haus lebten jahrelang zwei Elstern und ich habe mich immer gefreut, dass es zwei sind, also das Zeichen für Freude.

Weil das Buch das erste war das mir beim Stichwort Schottland eingefallen ist (ausser Harry Potter natürlich), "musste" es natürlich mit und wurde im Zug auf dem Weg von Edinburgh nach London gelesen.

Auf englisch hat das Buch übrigens den besten Buchtitel, den ich je gehört habe; Eva moves the furniture.

Bild via lovelybooks.de

Zeit und Ort: Schottland (Troon, Glasgow und die Highlands) 1920 bis 1954

Genre: wieder mal weiss ich es nicht

Handlung: Evas Mutter Barbara stirbt bei ihrer Geburt und so wächts Eva mit ihrem Vater und Tante Lilly auf. Barbara ist in den Erzählungen allerdings allgegenwärtig und es ist so, als würde sie jeden Moment wieder zur Tür hereinkommen.
Noch jemand anderes begleitet Eva durch ihr Leben; eines Tages erscheinen eine ältere, in grau gekleidete Frau und ein Mädchen mit blauem Kleid und Zöpfen. Es braucht viele Begegnungen mit den beiden bis Eva merkt, dass sie anders sind als alle Menschen, die sie kennt. Sie tauchen aus dem Nichts auf und verschwinden ebenso plötzlich wieder, sie weichen einfachen Fragen aus und werden oft so wütend, dass sie sich in Luft auflösen.
Bald merkt Eva, dass die beiden nicht nur eifersüchtig sind sondern sich auch sehr gerne in ihr Leben einmischen. So überzeugen sie sie z.B. davon, dass sie eine Ausbildung machen soll, richten dann aber so viel Unheil an dass Eva bald wieder gekündigt wird.
Während dem 2. Weltkrieg arbeitet Eva in Glasgow als Krankenschwester, verliebt sich in einen Arzt und sieht die beiden Besucherinnen fast nicht mehr. Sie führt endlich ein normales Leben und ist ihr "Makel" los, doch bald tauchen die beiden wieder auf und mischen sich mehr denn je ein.
Schliesslich wird Eva Krankenschwester in einer Schule im Tal wo ihre Mutter aufgewachsen ist und findet auch endlich heraus, wer ihre Besucherinnen sind.

Meine Lieblingspersonen: Eva. Die graue Frau. Tante Lilly. Anne. Matthew Livingston.

Mein Eindruck: Irgendwas an diesem Buch fasziniert mich. Man könnte nun versuchen, zu analysieren, wieso Eva Geister sieht und ob es Geister oder Einbildungen sind und und und... Doch ich habe das Buch immer nur als schönes Lesevergnügen gesehen in dem sich die Welt der Lebenden und die Welt der Toten begegnen.

Meine Bewertung: 5 Sterne

Samstag, 7. Juni 2014

Bücher für die ich keine richtige Review schreiben werde

Es gibt einfach Bücher, über die ich nicht wirklich schreiben kan. Bücher, von denen ich weiss, dass sie die meisten Leute nicht wirklich interessieren. Oder Bücher, die ich zwar zu Ende gelesen aber nicht gemocht habe ohne dass sie wirklich schlecht waren. Mir würde es wohl leicht fallen, über ein Buch, dass wirklich grottenschlecht ist eine vernichtende Kritik zu schreiben. Doch es gibt auch Bücher, die mir einfach nicht gefallen haben. Wie die, die ich nicht fertig lese. Oder aber solche, durch die ich mich quäle und mich am Schluss frage, was das nun gebracht hatte... Diese Bücher kommen hier rein und bekommen eine Kurzreview und werden hin und da gesammelt gepostet. In der Liste werde ich jeweils vermerken, dass es keine Review gibt.

21/2014 My 33 years inside the house of Cash - Peggy Knight ****

Zufällig lernte Peggy Knight Mother Maybelle Carter kennen und wurde irgendwann ihre Haushälterin und Gesellschafterin. Nach Maybelles Tod wird sie Haushälterin bei June Carter und Johnny Cash, doch ihre Aufgaben gehen weit darüber raus und sie ist eigentlich ein Mitgleid der Familie.

Ich fand den Einblich ins Familienleben der Carter/Cash Familie recht spannend. Es ist so was wie eine Biografie, aber nur ein Ausschnitt davon.

23/2014 Leichte Turbulenzen bei erhöhter Strömungsgeschwindigkeit - Maggie Shipstead ***

Winn Van Meter ist ein pingeliger End-Fünfziger, der in wenigen  Tagen als Vater der Braut durch die Kirche schreiten wird. Doch vorher gibt es eine Reihe Familienessen mit der Familie des Bräutigams, die Braut ist - welch Schande! - bereits schwanger und die jüngere Tochter Livia hat ebenfalls einen Skandal verursacht.
Zudem versucht Winn krampfhaft in einen Club reinzukommen, der ihm seit Jahren die Aufnahme verweigert und ist eifersüchtig auf andere Leute.

Nun, mir ging die Familie mit ihren belanglosen "Problemen" bald auf den Keks, ich hatte aber die Hoffnung, dass es noch spannend wird. Habe deshalb bis am Schluss durchgehalten, war aber nicht allzu beeindruckt.

Sonntag, 1. Juni 2014

22/2014 Sarahs Schlüssel - Tatiana de Rosnay

Ich habe einen SUB von hier bis zum Mond. Der physische SUB ist ein hoher Stapel unter meinem Nachttischchen doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. In meiner Bücherliste tummeln sich wohl um die 50 Bücher mit dem Status "ungelesen" Hin und da nehme ich eins der Bücher hervor und lese es und meist sind es wirklich sehr gute Bücher, doch irgendwie habe ich viel zu selten Lust auf ein SUB-Buch.

Sarahs Schlüssel steht schon ein paar Jahre ungelesen in meinem Regal. Irgendwie habe ich mich dann doch "durchgerungen" es zu lesen und bin wirklich froh darüber.

 Bild via Lovelybooks.de

Zeit und Ort: Paris 1942 und 2002
 
Genre: ich weiss es nicht...

Inhalt: Als die 11 Jährige Jüdin Sarah und ihre Familie im Sommer 1942 im Rafle du Vélodrome d'Hiver durch die Polizei abgeholt werden, weigert sich Sarahs kleiner Bruder mitzukommen. Sarah tut das für sie im Moment einzig richtige und versteckt ihn im Wandschrank hinter der Tapetentür. Sie ist sich sicher, dass sie in ein paar Stunden zurück sind oder der Vater, der sich im Keller versteckt, Michel sogar früher wieder rausholt.
Doch der Vater stellt sich der Polizei und die Familie kommt erst mit tausenden anderen Juden in den
Vélodrome d'hiver und dann in ein Lager, wo Sarah von ihren Eltern getrennt wird. Mit einem anderen Mädchen gelingt ihr die Flucht aus dem Lager und sie macht sich auf den Rückweg nach Paris, um Michel aus dem Schrank zu befreien.

60 Jahre später schreibt die amerikanische Journalistin Julia, die schon lange in Paris lebt, an einem Artikel über die Deportation der Pariser Juden. Sie trifft Nachkommen von Überlebende sowie Pariser, die sich noch an die Ereignisse erinnern. Zusammen mit ihrem Mann will sie die Wohnung ihrer Schwiegergrossmutter Mamé umbauen und dort einziehen. Als sie von Mamé erfährt, dass die Wohnung vor 1942 einer jüdischen Familie gehört hat, beginnt sich, nach deren Schicksal zu forschen.

Meine Lieblingspersonen: Jules und Geneviève. Zoé. Julias schwule besten Freunde. Edouard, der wohl die grösste Wandlung durchmacht.

Mein Eindruck: Mir ist es wirklich schwer gefallen, das Buch hin und wieder abzulegen. Vor allem der erste Teil, in dem abwechselnd von Sarah und von Julia erzählt wird, war unglaublich spannend und auch sehr berührend. Geweint habe ich weniger wegen all der Grausamkeit sondern wegen den kleinen Zeichen der Menschlichkeit.

Meine Bewertung: 5 Sterne

Donnerstag, 29. Mai 2014

20/2014 Die Hummerschwestern - Beverley Jensen

Ein Buch bei dem ich mich teils gelangweilt und teils Tränen gelacht habe.

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Zeit und Ort: New Brunswick Kanda und Maine, 1916 bis 1986

Genre: Familiensaga?

Inhalt:
Der Tod der Mutter bei der Geburt der Schwester ändert das Leben für Avis und Idella. Von nun an sind sie verantwortlich für den Haushalt und leben in ständiger Anspannung wie die Lauen des Vaters wohl wieder sein wird. Bill Hillock ertränkt den Kummer über den Tod seiner Frau und ist wahlweise jähzornig und liebevoll. Der ältere Bruder Dalton geht allen aus dem Weg und fährt am liebsten mit seinem Boot aufs Meer.
Hin und wieder "verirrt" sich ein Hausmädchen auf den einsamen Hof in Kanada, doch keine bleibt lange. Eine Ausnahme ist Maddie, die nicht so erwachsen ist wie sie wirkt und von Haushalt noch weniger Ahung hat als Idella. Doch auch Maddie bleibt nie lange.
Einige Zeit leben die beiden Mädchen in Maine bei ihrer Tante, doch dann verunglückt der Vater und sie kommen zurück auf den Hof. Idella ergreift die erste Gelegenheit zur Flucht aus der Enge und Avis folgt ihr schliesslich in die Staaten.
Avis wird Kosmetikerin, heiratet mehrmals und hat immer wieder neue Affären. Sie trinkt zu viel und ihr Leben ist ein ständiges Chaos, das darin gipfelt, dass sie und Dalton auf irgend einem verschneiten Bahnhof den Sarg des Vaters verlieren...
Idella (die im Buch wesentlich mehr vorkommt als Avis) wird Köchin und lernt Edward Jensen kennen und lieben. Die beiden haben vier Töchter, Idella führt einen Laden während Edward Autos verkauft, doch das Leben ist nicht immer einfach. Edward hat Affären und die Beziehung leidet zusätzlich unter Edwards verwirrter und streitsüchtigen Mutter.

Meine Lieblingspersonen: Mr Jensen. Avis. Mrs Doncaster. Idella, aber nur manchmal.

Mein Eindruck: Laut Klappentext soll das Buch sozusagen ein einmaliges Lesevergnügen sein. Ich fand es ganz gut, es liest sich schnell und leicht, doch irgendwas hat mir gefehlt und es hat mich nicht aus dem Sattel gehauen. Ich kann aber nicht wirklich sagen, woran es lag.

Meine Bewertung: 3 Sterne


Freitag, 16. Mai 2014

Bücher, die ich nicht fertig gelesen habe #1

Das Leben ist zu kurz um schlechte Bücher zu lesen heisst es so schön. Und so lese ich auch hin und wieder ein Buch nicht zu Ende weil es einfach nicht mein Ding ist. Das heisst nicht, dass das schlechte Bücher sind, aber einfach solche, die mir nicht liegen.

Der Klavierstimmer ihrer Majestät - Daniel Mason
Ende des 19. Jahrhunderts bestellt ein Militärarzt in Burma ein Klavier. Sollte er es nicht bekommen, werde er von seinem Posten zurücktreten. Weil sein Dienst für die Sicherheit wichtig ist, wird also ein Klavier durchs halbe Empire geschickt. Kurz darauf verlangt der Artz nach einem Klavierstimmer um ein nicht genanntes Problem am Klavier zu beheben. So wird Edgar Drake, ausgerüstet mit viel Literatur über die Geschichte der Region, nach Birma geschickt um das Klavier zu reparieren.

Ich kann nicht sagen, was mir am Buch nicht gefallen hat. Vielleicht hat mir einfach der geschichtliche Durchblick gefehlt... Und vielleicht werde ich es eines Tages doch noch fertig lesen, doch im Moment ist es auf Eis gelegt.

Die Frau des Dorfarztes und der Wehrmachtsoffizier - Andrea Blunschi
Andrea Blunschi macht sich auf Spurensuche und erforscht die Geschichte ihrer Grossmutter Martina Bucher. Diese liess sich von ihrem Mann, einem angesehen Arzt, scheiden und verliess ihn und die drei kleinen Kinder um mit einem internierten deutschen Offizier zusammenzuleben. Doch auch diese Beziehung ging in die Brüche und Martina hat eine uneheliche Tochter und löst im Dorf ein Skandal aus.
Verschiedene Personen aus Martinas Umfeld erzählen, ebenso kommt sie selber mit ihren Aufzeichnungen und Briefen zu Wort. 

Die erste Hälfte des Buches war wirklich gut zu lesen, doch irgenwann hat es mir abgelöscht. Bei einer Biografie oder einem biografischen Buch muss mir die porträtierte Person irgendwie sympatisch sein, doch über Martina konnte ich irgendwann nur noch den Kopf schütteln.
Wobei ich sagen muss dass ich die Art des Buches sehr interessant fand weil sich die vielen Erinnerungen oft nicht decken und jeder der befragten Personen die Dinge anders wertet.

Samstag, 10. Mai 2014

19/2014 Fineli aus der Altstadt - Elsa Muschg

Wieder habe ich ein altes Kinderbuch gelesen. Das Buch spielt in den 30iger Jahren und meine Mutter hat es schon gelesen als sie ein Mädchen war. Eines Tages hat sie alle ihre alten Bücher an mich weitergegeben und ich habe es in meiner Kindheit mehrmals gelesen. Auch heute lese ich es immer wieder gerne, denn dies ist nostalgisches Lesevergnügen. Und es kommen so viele nette Personen vor, alle scheinen Fineli wohlgesinnt zu sein.

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Zeit und Ort: Zürich und Thun, 1930ige Jahre

Genre: Mädchenbuch

Inhalt: Josephina Kraft, von allen nur Fineli genannt, lebt mit ihrer verwitweten Mutter mitten in Zürich in der Wohnung über dem "Kapuzinerli", Mutters Cafe. Eines Tages giesst Fineli die Blumen auf dem Balkon und kippt das Wasser über einen Gast im Cafe. Kurze Zeit später taucht eben dieser Kunde, ein gewisser Herr Hartmann, als Aushilfslehrer in Finelis Klasse auf. Er ist ein ernster Mann, der seine Frau und sein Kind verloren hat und eigentlich lieber Musiker als Lehrer wäre. Zudem stellt sich bald heraus, dass er früher Finelis Vater gekannt hat.
Herr Hartmann ist es auch der eine Lösung für Finelis Schulfreund Freddy findet, der bald in Finelis Haus zieht um bei seiner Tante, Fräulein Vögeli, zu wohnen. Fräulein Vögeli ist eine alte Jungfer, die gerne schimpft und Fineli sowie Hund Schnupperli verwöhnt.
Doch das glückliche Leben ist in Gefahr. Nebenan wird ein anderes Cafe eröffnet und Finelis Mutter muss ihr Cafe schliessen. Sie findet zwar eine gute Stelle, doch sie wird ein Dienstzimmer haben und kann Fineli so nicht mitnehmen. Sie kommt zu ihrer Patentante nach Thun, einer ernsten und strengen Klavierlehrerin, die nicht über den Tod von ihrem Bruder, Finelis Vater, hinweggekommen ist.
Fineli leidet an Heimweh, findet keinen Anschluss und die Tante zeigt keine Zuneigung. Als die Tante eines Tages nach Bern fährt wird Fineli vom Nachbarsmädchen "Böhnli" nach Hause eingeladen und verbringt einen schönen Nachmittag mit Böhnli und ihren Grosseltern. Dort hört sie auch ein Gespräch mit einem Nachbarn, der am nächsten Tag mit einer Ladung Weinfässer nach Zürich fahren wird. Fineli beschliesst, auszureissen.
Die Tante hat inzwischen beschlossen, mit Fineli einen Neuanfang zu wagen, doch als sie am Morgen aufsteht, ist Fineli weg. Böhnlis Grossmutter schlägt vor, dass man das Kind doch im Radio ausrufen sollte. Bald sucht halb Thun sowie alle Leute in Zürich, die Fineli kennen, nach ihr. Der Lastwagenfahrer hat indessen sein Auto bei einem Freund in die Garage gestellt, wo Fineli schliesslich von Freddy gefunden wird.
Fineli feiert Wiedersehen mit ihrer Mutter, Freddy, Fräulein Vögeli und Herr Hartmann. Nachdem die Mutter sie ausgeschimpft hat weil man nicht ausreisst, erzählt sie ihr, dass sie und Herr Hartmann bald heiraten möchten und Fineli nur noch bis zum Frühling zurück zur Tante muss, wenn sie Fineli nach dem Vorfall noch haben möchte.
Herr Widmer - Böhnlis Grossvater - kommt nach Zürich um seinem Nachbarn zu helfen, den die Polizei wegen versuchter Entführung vorerst eingesperrt hat. Fineli gibt den beiden ein Entschuldigungsschreiben an die Tante mit, vermittelt Freddy eine Lehrstelle in Herr Widmers Schreinerwerkstätte und Freddys Mutter - die zur Zeit im Gefängnis ist - eine Stelle als Haushälterin...
Die Tante verzeiht Fineli, sie darf zurück nach Thun und das Verhältnis zwischen den beiden bessert sich. Das Buch endet mit der Ankunft von Freddys Mutter in Thun, der Hochzeit in Zürich und dem neuen Haus am See, das Kapuzinerli heisst. Böhnli kommt an die Hochzeit, Freddy fährt mit der Tante zurück um bei Schreiner Widmer seine Lehre zu beginnen und Fräulein Vögeli zieht mit Fineli und ihrer Familie ins Haus am See.
Happy End also. 

Meine Lieblingspersonen: Frau Widmer, Böhnlis Grossmutter, von der eins meiner liebsten Buchzitate stammt. Als sich die Tante bei ihr entschuldigt, dass sie nie eine gute Nachbarin war, meint Frau Widmer nur: "Gestern war gestern, heute ist heute."
Aber eigentlich mag ich wirklich alle im Buch sehr gerne.

Mein Eindruck: Ein schönes Buch das einfach glücklich macht. Veraltet, ja. Aber trotzdem sehr schön. Es werden viele ernste Themen angesprochen (Verlust von geliebten Menschen, Alkoholprobleme, Eltern, die im Gefängnis sind, Heimweh, finanzielle Sorgen...) aber das Buch bleibt immer positiv und auf eine Art heiter. Zudem vermittelt es irgendwie die Botschaft, dass man zusammen stark ist. 

Meine Bewertung: 5 Sterne

Sonntag, 4. Mai 2014

18/2014 Broken Homes - Ben Aarnovitch

Der vierte Band der Rivers of London Serie war bis jetzt der, der mir am wenigsten gefallen hat. Aber trotzdem noch immer gute Unterhaltung und ich bin im Geist immer noch in der Handlung (und ich schreibe das hier etwa vier Tage nachdem ich das Buch fertig gelesen habe...)

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Zeit und Ort: London, Gegenwart

Genre: Fantasy

Inhalt: Irgendwo in Sussex findet ein Autounfall statt, bei dem irgendetwas komisch ist und schon dürfen sich Peter und Nightingale damit befassen. Es scheint, als sei der Fahrer nicht alleine im Auto gewesen, aber wo ist der Beifahrer hingekommen? Kurz darauf wird in einem Wald eine Frau mit zerschossenem Gesicht gefunden.
Kurze Zeit später stösst Peter in einem Register mit gefundenen/gestohlenen Wertsachen auf ein altes deutsches Buch über Magie, das ein Mann in einem Antiquariat verkaufen wollte und dann abhaute. Bei Ermittlungen findet Peter die Leiche ebendieses Mannes, der laut Dr Walid von innen verbrannt ist... So eine Art spontane Selbstentzündung, nur, dass Zaubererpolizisten nicht an so etwas glauben... Bei der Hausdurchsuchung findet Peter eine Broschüre von einem Museum in Hampstead; dem Haus des deutschen Architekten Erik Stromberg, der unter anderem Skygarden, ein Hochhaus in Elephant und Castle gebaut hat. In Strombergs Haus wurde vor kurzem eingebrochen, doch nichts gestohlen.
Bald zeigt sich aber, dass das Buch sehr wohl aus Strombergs Haus stammt und er vermutlich ein deutscher Zauberer war, der sich während dem zweiten Weltkrieg still verhalten hat. Und bald weisen alle Spuren zu Skygarden und Peter und Lesley ziehen in eine Wohnung im Hochhaus, um die Dinge unter Kontrolle zu haben.
Als Nebenhandlung kommt wieder die Jagd nach dem Faceless Man vor, sowie nach einer Nachthexe. Mutter und Vater Themese halten zusammen ein Frühlingsfest, an dem Peters Vater mit seiner Band auftritt. Und Zach taucht auch öfters auf und veranstaltet bei Peter und Lesley in der Wohnung auch mal einen Party für ein paar sehr blasse Freunde mit Sonnebrille und grossen Augen...

Meine Lieblingspersonen: Thomas Nightingale. Zach. Nicky. Oberon. Betsy und ihre Söhne.

Mein Eindruck: Inhaltlich hat es mir am wenigstens von allen den Büchern gefallen, aber es war noch immer sehr toll und spannend geschrieben. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Band fünf, ich hoffe, dass mir dort dann die Handlung wieder besser gefällt.

Meine Bewertung: 4 Sterne

Donnerstag, 1. Mai 2014

Ein Drittel meines Lesejahrs - ein bisschen Statistik

Ein Drittel des Lesejahrs ist um und ich finde, es ist Zeit für ein bisschen Statistik.

Gelesene Bücher: 22
Gelesene Seiten: 8153
Durchschnittliche Seiten pro Buch: 370
Deutsche Bücher: 16
Englische Bücher: 6
Neue Bücher: 13

Seitenmässig habe ich fast schon so viele wie 2013 im ganzen Jahr...

Januar bis April 2013 sah so aus.  Theoretisch ist es Januar bis März denn im April habe ich nichts gelesen.

Gelesene Bücher:12
Gelesene Seiten: 3237
Durchschnittliche Seiten pro Buch: 269
Deutsche Bücher: 10
Englische Bücher: 2
Neue Bücher:8

Und 2012

Gelesene Bücher: 20
Gelesene Seiten: 4966
Durchschnittliche Seiten pro Buch: 248
Deutsche Bücher: 15
Englische Bücher: 5
Neue Bücher:5

Samstag, 26. April 2014

17/2014 Whispers underground - Ben Aaronovitch

Inhaltlich definitiv das beste der Rivers of London Bücher. Und wiederum Lesestoff, der viel zu schnell vorbei geht.

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Zeit und Ort: London, Gegenwart

Genre: Fantasy

Inhalt: Inzwischen scheint halb Kentish Town zu wissen, dass Peter ein Zauberer ist und so wird er von einem Nachbarsmädchen über einen Geist in einem U-Bahntunnel informiert. Während er noch an Geistern herumstudiert wird er eines Nachts aus dem Schlaf geklingelt weil in einer U-Bahnstation eine Leiche liegt. Der junge Mann kam durch den Tunnel, kletterte auf den Bahnsteig und starb - von irgendetwas in den Rücken gestochen. Peter und Sergant Kumar von der British Transport Police suchen den Tunnel ab und prompt findet Peter die vermutliche Tatwaffe; ein Tonscherben voller Vestiga. Bloss finden sie die Stelle nicht, an der das Opfer in den Tunnel gekommen ist...
Da es sich beim Toten um den Sohn eines Senators handelt haben die Ermittler bald eine Beamtin vom FBI am Hals, die keinesfalls merken darf, was Peters Job ist... Aber prompt heftet sie sich an seine Fersen...
Doch Peter und Lesley haben nicht nur Special Agent Reynolds am Hals sondern auch den Mitbewohner des Toten, Zach Palmer, nach eigenen Angaben Halb-Fee. Zach möchte vor allem durchgefüttert werden, erweist sich aber teils auch als ziemliche Hilfe.
Bald beschäftigen sich Peter und Lesley mit komischen Künstlern, der Untergrund-Kunstszene und der Möglichkeit, dass es in der U-Bahn Dinge gibt, die der Aussenwelt verborgen sind. Zudem jagen sie den Vorgänger und vermutlichen Lehrer des gesichtsloses Mannes.

Meine Lieblingspersonen: Nightingale natürlich. Den chaotischen Zach. Sergant Kumar. Elizabeth Ten-Ton.

Mein Eindruck: Inhaltlich eindeutig bis jetzt das beste der Bücher und die Idee dahinter ist wirklich toll. Teilweise ein bisschen langatmig, aber auf jeden Fall spannend. Und wie bereits in den anderen Büchern gefällt mit der Wechsel der Handlung zwischen dem eigentlichen Fall, der Jagt nach anderern Magiern und die Begegnungen mit Mother Thames und ihren Töchtern.

Meine Bewertung: 5 Sterne

Sonntag, 20. April 2014

16/2014 Moon over Soho - Ben Aaronovitch

Das zweite Band der Rivers-of-London Serie. Und wieder gibt es skurille Gestalten - nicht alle wirklich menschlich - und viel Magie.

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Zeit und Ort: London, Gegenwart

Genre: Fantasy

Inhalt: Das Buch beginnt damit, dass Peter Lesley besucht, die noch immer krankgeschrieben ist und wieder bei ihren Eltern wohnt. Am Strand bittet sie ihn, ihr zu beweisen, dass er zaubern kann und er zeigt ihr ein Wehrlicht. Bei seinem nächsten Besuch überrascht Lesley ihn damit, dass sie ebenfalls ein Wehrlich zustande bringt und so wird sie der zweite Zauberlehrling, wenn auch - wegen ihrem Medical Leave - eher inoffiziell.
Am Anfang des Buches beschäftigt sich Peter vor allem mit einem Fall einer Vagina Dentana und hat  für einen Moment sogar Molly als Täterin in Verdacht. Später wird jedoch ein anderer Fall aktuell, mysteriöse Todesfälle von Jazz-Musikern, die wenige Stunden nach einem Auftritt an einem Herzstillstand sterben. Bei Nachforschungen lernt Peter Simone Fitzwilliam, die Geliebte eines der Opfer, kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie.
Nebenbei geht es wieder um die Jagt nach dem Mann ohne Gesicht und die Flussgötter kommen auch wieder vor. Zudem geht wieder mal einiges zu Bruch.
Im Buch geht es viel um Jazz, jedes Kapitel hat den Titel eines Musikstücks und Peters Vater plant sein drittes oder viertes - so sicher ist sich Peter nicht mehr - Comeback als Jazzmusiker.

Meine Lieblingspersonen: Thomas Nightingale. Simone. "Lord Grant".

Mein Eindruck: Die Handlung des Buches fand ich nicht so spannend wie Band eins, dafür kommen mit Simone und Peters Vater zwei sehr sympatische Personen drin vor. Inhaltlich habe ich weniger "Handlungslücken" als in Buch eins gefunden.

Meine Bewertung: 5 Sterne


Sonntag, 13. April 2014

15/2014 Zwei bemerkenswerte Frauen- Tracy Chevalier

Seit ich dieses Buch gelesen habe, will ich Fosilien sehen. Am liebsten möchte ich ins Natural History Museum in London, aber da mein Interesse an Fosilien Dinosaurier nicht einschliesst, könnte das schwierig werde, denn wenn ich es richtig im Kopf habe, steht in der Eingangshalle ein Dinosaurierskelett und ich mag keine Dinos...
Aber back to topic...
 Wieder mal übrigens ein Buch mit einem total unpassenden deutschen Titel. Der englische Titel "Remarkable creatures" bezieht sich auf die Fosilien, der deutsche Titel auf die Frauen...

Bild via www.weltbild.ch

Genre: Historischer Roman

Zeit und Ort: Lyme Regis, Anfangs 19. Jahrhundert

Handlung: Seit dem Tod ihrer Eltern leben Elizabeth Philpot und ihre zwei ledigen Schwestern mit dem Bruder zusammen in London. Doch nun will er heiraten und die drei Schwestern landen im "Exil" in Lyme Regist. Elizabeth verbringt ihre Zeit damit, am Strand nach Fosilien zu suchen und lernt dort Mary Anning kennen, ein Mädchen, das Fosilien sammelt um sie zu verkaufen. Die beiden sammeln und diskutieren zusammen und werden trotz dem Altersunterschied Freunde.
Mit 11 Jahren entdeckt Mary ein Skelett eines komischen Krokodils, das sich bald als Saurier herausstellt, und Mary berühmt macht, auch wenn sie wissenschaftlich nicht anerkannt wird.

Meine Lieblingspersonen: Mary. Margaret.

Mein Eindruck: Das Buch ist schön geschrieben und die Sache mit den Sauriern interessant und macht Lust darauf, ein paar Sachen im Internet nachzuschlagen.
Allerdings fehlte mir irgendwie Handlung, es passiert nicht viel - ausser natürlich, dass Dinge gefunden werden - und Elizabeth ging mir machmal auf den Keks.

Bewertung: 3 Sterne

Samstag, 5. April 2014

14/2014 Die Lust zu Leben - Françoise Sagan

Wieder habe ich ein Buch gelesen, das ich schon zweimal gelesen habe und wieder war ich enttäuscht.

Vor Jahren habe ich alles über Sarah Bernhardt gelesen was ich kriegen konnte und da musste natürlich auch dieses Buch her. Ich weiss noch, dass ich damals - ich war etwa 14 - hin und weg war und auch beim letzten Lesen vor etwas fünf Jahren fand ich es immer noch toll. Diesmal habe ich gegen Ende nur noch überflogen.

Genre: Fiktive Biographie als Briefwechsel

Zeit und Ort: Frankreich und die Welt, 1844 bis 1923 und 1980iger Jahre

Inhalt: Françoise Sagan schreibt dem Geist oder was auch immer der berühmten Schauspielerin Sarah Bernhardt Briefe und Sarah erzählt ihr aus ihrem Leben.
Zwischendurch philospieren die beiden ein bisschen und disskutieren übers Leben im Allgemeinen. Und viele Punkte schweigt Sarah divenhaft einfach aus und Françoise Sagan schreibt ihr dann in ihrer Antwort, was sie sich zusammenreimt.

Meine Lieblingspersonen: Ich hatte immer schon eine Schwäche für Petit Dame und Clairin.

Mein Eindruck: Das Buch erzählt wenig biographische Infos und viel wird einfach irgendwie gefüllt in dem disskutiert, gestritten und gemutmasst wird. Ein netter Einstieg ins Thema, doch wenn man sich ein bisschen mit Sarah Bernhardts Leben befasst hat, erfährt man nicht viel neues, da steht wohl im Wikipedia-Artikel mehr drin.
Toll fand ich allerdings der kleine Fototeil im Buch. Und die Idee mit dem Briefwechsel fand ich wirklich gut umgesetzt.

Bewertung: 2 Punkte.

Sonntag, 30. März 2014

12/2014 Harry Potter and the philosophers stone - J.K.Rowling

Ja, was soll ich euch über Harry Potter erzählen? Ich mache hier nur eine "Kurzreview" und erzähle euch dafür sonst etwas über meine Liebe zu HP.

Als das vierte Band seinerzeit rauskam, bekam ich Band drei von meinem Patenonkel zu Weihnachten. Meine Mutter hatte kurz davor alle Bücher ebenfalls gekauft. Ich erinnere mich noch, wie ich an diesem Weihnachtstag bei Oma auf dem Ofen sass und das erste Kapitel las und es mich überhaupt nicht interessierte. Eine Freundin lag mir schon lange in den Ohren, ich solle es endlich lesen, doch ich wurde einfach nicht warm damit.
In den Herbstferien waren wir in unserem Ferienhaus und hatten schon alles zusammengepackt, waren aber aus irgend einem Grund doch noch nicht abreisebereit... Harry Potter zwei lag noch uneingepackt im Wohnzimmer rum und ich bin dann mit dem Buch nochmals rauf in mein Zimmer und habe zu lesen begonnen. Das war ein richtiges Aha-Erlebnis und ich habe in den folgenden Wochen alle Bücher verschlungen.

Meine Schwester war kurz vor oder nach mir ebenfalls auf den Geschack gekommen, meine Mutter hat ebenfalls gelesen, allerdings bei der Quidditch-Weltmeisterschaft aufgehört weil sie es langweilig fand. Als dann Band fünf rauskam, haben meine Schwester und ich gelost, wer zuerst lesen darf und sie hat gewonnen... Ich musste warten und warten. Eine Freundin hatte ebenfalls mit ihrer Schwester gelost, aber gewonnen. Als dann ihre Schwester mit Lesen an der Reihe war, las diese nur am Abend und das Buch lag tags zu Hause rum. Also hat meine Freundin das Buch jeden Tag mit in die Schule geschleppt damit ich in der Mittagspause lesen konnte.
Am Tag als ich die Zusage für meinen Ausbildungsplatz bekommen habe, habe ich auch das Buch fertig gelesen :-)

Und nun zu meiner Minireview. Band eins ist für mich jetzt nicht das beste der Bücher, aber ich mag es wirklich gerne und es ist jetzt im Nachhinein schön zu sehen, dass Neville damals schon ziemlich mutig war, auch wenn er das selber nicht glaubte.

Meine Lieblingspersonen über alle Bücher hinweg sind übrigens Professor McGonagall und Mr und Mrs Weasley. Dumbledore mag ich auch sehr gerne und natürlich die Hauptpersonen. Jetzt, im Rückblick, ist Neville mein heimlicher Favorit.

Sonntag, 23. März 2014

13/2014 Er ist wieder da - Timur Vermes

Das Buch ist im Moment überall und als ich es dann noch bei meiner Schwester im Bücherregal stehen sah dachte ich mir, dass ich es auch mal lesen sollte.
Das Buch ist irgendwie beängstigend und regt zum Nachdenken an über die Fragen, ob wir auch so handeln würden wie vor 70, 80 Jahren. Gleichzeitig war es stellenweise so lustig dass ich laut rauslachen musste (z.B. als Hitler RTL entdeckt und dort Sendungen über Mandy, Sandy etc. sieht) und mich irgendwie dabei schlecht fühlte, denn man lacht doch nicht über ein eigentlich ernstes Thema. Zudem muss ich zugeben, dass mir Hitler stellenweise recht sympatisch war...

Bild von wikipedia.org


Genre: Satire

Zeit und Ort: Berlin 2011

Inhalt: Adolf Hitler erwacht im Sommer 2011 auf einem verlassenen Grundstück in Berlin. Er glaubt an einen Filmriss und wundert sich, wie sehr sich die Stadt doch in kurzer Zeit veränder hat. Ein netter Zeitungsverkäufer - der glaubt, dass Hitler ein Schauspieler und zur Zeit ein Kontaktverbot hat und deshalb nicht in seine Wohung kann - hilft ihm über die ersten Tage und stellt ihn einer Produktionsfirma vor. Bald wird Hitler nicht nur zu einem Fernsehstar sondern auch zu einem Internet-Phänomen, auch wenn manche Leute ihn noch immer für Stromberg halten.

Meine Lieblingspersonen: "Der Hotelreservierer", "Die Dame Bellini"

Mein Eindruck: Stoff zum Nachdenken mit Unterhaltungsfaktor. Und stellenweise ein guter Spiegel unserer Gesellschaft.

Bewertung: 4 Sterne

Freitag, 14. März 2014

11/2014 Die Flüsse von London

Vor zwei Jahren habe ich das Buch eher zufällig entdeckt, als ich im Buchladen bereits auf dem Weg zur Kasse war. Am Abend, einem Freitag, wollte ich dann gegen acht noch ein bisschen lesen und dann um zehn ins Bett. Nach zwölf musste ich das Buch weglegen weil ich die Augen nicht mehr offen halten konnte und am Morgen habe ich, noch im Bett, die zweite Hälfte des Buches gelesen. Am Nachmittag habe ich das Buch meiner Mutter gebracht und bis Sonntagabend war sie auch durch...

 Bild via dtv

Zeit und Ort: London, Gegenwart

Genre: Fantasy

Inhalt: Peter Grant ist ein junger Polizist, der nach zwei Jahren Streifendienst bald eindeutig eingeteilt wird und ziemlich sicher nur einen Bürojob bekommen wird. Doch dann muss er mit seiner Kollegin Lesley den Tatort eines Mordes bewachen und sein Leben nimmt eine Wendung. Peter begegnet einem Zeugen, der alles gesehen hat. Die Sache hat nur ein Hacken, der Zeuge ist nämlich seit längerer Zeit tot und ein Geist.
Ein paar Tage später versucht Peter, dem Geist nochmals zu begegnen, doch dafür wird er von einem altmodisch angezogenen Mann angesprochen, der ihn fragt, was er hier suchen würde. Auf die Antwort, er suche einen Geist reagiert der Mann (logischerweise) komisch und zeigt ihm seinen Polizeiausweis.
Am nächsten Tag wird Peter statt zu seinem Bürojob zu einem Treffen mit Thomas Nightingale geschickt.
Nightingale ist der letzte Zauberer Englands, viel älter als er eigentlich aussieht und Chef einer Spezialpolizeieinheit, die sich mit allem Übersinnlichen beschäftigt.
Peter wird zu seinem Lehrling, zieht ins Folly, dem Hauptquartier der britischen Magierwelt, und darf sich nun statt mit Datenerfassung mit Zaubersprüchen, Flussgöttern und mysteriösen Todesfällen befassen.
Da gibt es die Serie von Todesfällen, die mit dem Mord am Covent Garden begann, bei dem Peter dem  Geist begegnet. Doch auch Vampire beschäftigen Peter und dann muss er sich auch noch mit Vater und Mutter Themse herumschlagen, die sich auf den Tod nicht leiden können.

Meine Lieblingspersonen: Thomas Nightingale. Isis. Der alte Mann der Themse. Dr Walid. Peter irgendwie auch.

Mein Eindruck: Das Buch hat mich damals beim ersten Lesen sofort in seinen Bann gezogen - ob Nightingale da was gezaubert hat? - und auch jetzt bin ich noch immer begeistert. Es zeigt einen anderen Ansatz der Magie als Harry Potter was ich sehr interessant finde.
Beim ersten Mal habe ich so schnell gelesen, dass ich ein paar Kritikpunkte übersehen habe, die mir nun - auch mit dem Wissen der anderen drei Bücher - aufgefallen sind. Z.B. fehlt mir bis am Schluss ein Motiv und manchmal hat die Handlung Lücken. Zudem werden sehr viele Sachen angesprochen und nicht geklärt. Ich habe erst gedacht, dass sich das dann im nächsten Band oder so auflöst, aber inzwischen gibt es nur noch viel mehr Fragen, aber keine Antworten darauf. Und ich weiss immer noch nicht, was in Ettersberg passiert ist...

Meine Bewertung: 5 Sterne

Samstag, 8. März 2014

10/2014 Das verborgene Kind - Marcia Willett

Dieses Buch stand schon ewig in meinem Bücherregal und ich habe auch mal die ersten zehn oder so Seiten gelesen, es dann aber wieder weggelegt.
Irgendwie ist es mir nun wieder in die Hände gekommen und war wirklich lesenswert.

Bild via Amazon.ca

Genre: Familiengeschichte vielleicht. Oder so was in Richtung "Suche nach sich selber"

Zeit und Ort: England, Gegenwart

Inhalt: Matt hat vor einigen Jahren ein Buch veröffentlicht, das ein grosser Erfolg wurde und wartet nun auf die zündende Eingebung für sein nächstes Werk. Er hat schon lange das Gefühl, dass es in seinem Leben etwas gibt was er nicht weiss. Nach dem Tod seiner Mutter findet er Bilder von sich selber als Kind, er kann sich aber nicht an die Umgebung oder an die Kleider erinnern.
Im ist Matts Schwester und lebt mit ihrem Mann und der kleinen  Tochter im Exmoor. Die beiden suchen gerade ein Haus und am allerliebsten würde sie ins Sommerhaus ziehen.
Lotti ist sozusagen die Ziehmutter von Matt und Im. Sie war früher in Matts Vater verliebt. Nachdem er in Afganistan stirbt (er war Journalist) und die Mutter, Helen, depressiv wird, zieht Lotti bei ihnen ein und ermöglicht Matt und Im eine relativ normale Kindheit.
Lotti wohnt mit Milo zusammen in einem riesigen Haus im Exmoor, zu dem auch besagtes Sommerhaus gehört. Milo war mit Lottis wesentlich älteren Schwester Sara verheiratet, die Ehe ist aber schon lange in die Brüche gegangen. Als Milo und Sara heirateten, haben seine Eltern die kleine Lotti in ihr Herz geschlossen und wie eine eigene Tochter behandelt. Im und Matt waren oft mit Lotti bei Milos Eltern zu Besuch. Seit Lotti und Milo pensioniert sind, wohnen sie zusammen im High House in einer recht eigentümlichen Wohngemeinschaft.
Milo ist ein pensionierter Militär, der gut kocht, aber nicht gerne die Heizung einstellt. Er hat eine Beziehung mit Venetia, versucht aber krampfhaft zu verhindern, dass sie bei ihnen einzieht.
Zusammen mit Sara hat er einen Sohn, Nick, der gerade mächtig in der Tinte sitzt und Hilfe von seinem Vater braucht.

Meine Lieblingspersonen: ausser Annabell und Julian mochte ich wirklich alle ganz gern. Am liebsten aber wohl Lotti mit ihrem sechsten Sinn.

Mein Eindruck: Die erste Hälfte des Buches zog sich ein bisschen in die Länge, die zweite Hälfte ging dafür ein bisschen arg schnell und manchmal hatte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die tollen Personen und die lustige Stimmung im High House haben aber alles wettgemacht. Dort würde ich auch gerne mal zum Tee vorbeigehen.

Bewertung: 4 Sterne

Donnerstag, 6. März 2014

09/2014 An einem Tag im Winter - Judith Lennox

Ich habe doch letzte Woche glatt vergessen, den Post aufzuschalten. Ich schreibe übrigens im Moment nur einen Post pro Woche, auch wenn ich im Schnitt mehr als ein Buch pro Woche lese. Ich weiss aber, dass ich das Tempo nicht das ganze Jahr stetig so halten kann und werde dann zwischendurch wohl froh sein, wenn ich von den Vorräten zerren kann.

Ich glaube, an diesem Buch habe ich bis jetzt dieses Jahr am längsten gelesen. Ok, es war auch eher lang, aber ich bin einfach nicht vom Fleck gekommen und hatte auch nicht das Bedürfnis, schnell zu lesen um rauszubekommen, was passiert.

 Bild via Weltbild

Genre: Liebesroman

Zeit und Ort: England, 1950iger Jahre

Inhalt: Ellen hat soeben ihr Studium beendet und tritt ihre erste Stelle in einem Forschungslabor auf dem Land an. Wer in Gildersleve arbeitet, gehört zur Elite und betreibt interdisziplinäre Forschung.
Gerade als sich Ellen unter ihren Kollegen wohlzuführen beginnt - auch wenn alle ein bisschen komisch sind - wird einer ihrer Arbeitskollegen tot aufgefunden und kurz darauf verliert Ellen ihre Stelle.
Sie zieht zurück nach London, sucht eine andere Stelle, trifft eine alte Freundin wieder, findet einen guten Freund, dessen Leben mindestens so chaotisch ist wie ihr eigenes und findet schliesslich auch die grosse Liebe. Doch die Sache läuft nicht rund, denn "Mr Right" müsste auch erst mal ein paar Dinge in seinem Leben regeln.

Nebenbei wird die Geschichte von India, einer alten Freundin von Ellen, erzählt. Und die ist manchmal ganz schön tough.

Meine Lieblingspersonen: Riley. Und Sebastian. India, aber erst am Schluss des Buches. Der Rest war mir eher unsympatisch.

Mein Eindruck: Na ja... Wirklich viel Handlung scheint das Buch nicht zu haben. Die meisten Personen gingen mir eher auf den Keks, Ellen ist keine wahnsinnige Sympatieträgerin und oft dachte ich "was will man uns eigentlich hier erzählen" Zwischendurch war es stellenweise ganz gut, aber diese Stellen waren meist bald vorüber.
Kein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Aber doch möchte ich jetzt auf die Insel Seil...

Bewertung: 3 Sterne

Samstag, 22. Februar 2014

08/2014 Kleine Tierkunde Ost-Afrikas - Nicholas Drayson

Schon wieder ein Buch, bei dem Tiere im Titel vorkommen. Genau genommen geht es um Vögel, um einen ausgestopften Löwen und um die Frage, welches das gefährlicheste Tier Afrikas ist - nein, es ist weder Büffel noch Nilpferd...

Ich poste übrigens im Moment ein Buch pro Woche, auch wenn ich eigentlich beim lesen schon weiter bin. Ich weiss, dass es auch Zeiten gibt, in denen ich nicht jede Woche ein Buch lesen werde und möchte deshalb schon ein bisschen Vorrat haben.

Bild via buch.ch

Genre: weiss nicht...

Zeit und Ort: Kenia, 21. Jahrhundert

Inhalt: Mr Malik liebt seinen Gentlemen's Club, die wöchentlichen Vogelbeobachtungs-Ausflüge und heimlich schlägt sein Herz für Rose Mbikwa. Mr Malik führt auch ein Doppelleben, denn seit Jahren schickt er wöchentlich anonym eine Kolumne an eine Zeitung, in der er mit Misständen in der Regierung aufräumt und schon einige Minister zum Fall gebracht hat.
Nach drei Jahren in Schottland kommt Rose zurück nach Nairobi und gleichzeitig taucht auch Maliks Schul"freund" Harry Khan wieder auf, der in Nairobi ein Einkaufszentrum bauen will. Zudem steht die jährliche Sarafi des Klubs an und Mr Maliks Tochter will heiraten. Er wäre also schon genug beschäftigt, ohne sich auch noch Sorgen um die drohende Schliessung des Clubs machen zu müssen.
Als nette Nebenhandlung wird der Mord an Josslyn Hay, 22. Earl of Erroll, debatiert und mehrmals vermeintlich gelöst.

Meine Lieblingspersonen: Mr Malik. Rose. Und Tiger Singh.

Mein Eindruck: Spannend und angenehm zu lesen, auch wenn mir am Anfang mit der Earl of Erroll Geschichte der Durchblick gefehlt hat... Zudem hätte ich gern mehr von Rose gehört und auch ein paar andere Handlungsstränge hätte man noch ein bisschen ausarbeiten können.
Gestört hat mich der "allwissende Erzähler" weil ich mich immer fragte, was er weiss und uns nicht sagt... Der Schluss war ein bisschen knapp, aber schön.

Bewertung: 4 Sterne

Samstag, 15. Februar 2014

07/2014 Edelweisspiraten - Dirk Reinhardt

Eigentlich ein Jugendbuch, doch da ich mich bis jetzt noch nicht gross mit dem Thema Edlweisspiraten auseinander gesetzt habe, dachte ich, dies sei bestimmt kein schlechter Einstieg um etwas zu lernen.

 Bild via Aufbau Verlag

Genre: Jugendbuch, Geschichtliches

Zeit und Ort: Köln, Gegenwart und 2. Weltkrieg

Inhalt: Der Teenager Daniel besucht das Grab seines Grossvaters, zu dem er ein sehr enges Verhältnis hat. Da fällt ihm ein alter Mann auf, der ihn beobachtet. Er spricht ihn an und der alte Mann bittet ihn, ihn doch zu besuchen, entschuldigt sich dann aber und geht. Daniel lässt die Sache keine Ruhe mehr und er besucht den alten Gerlach, der in einem Männerheim lebt.
Gerlach gibt ihm sein Tagebuch, das er während dem Krieg geführt hat, da er denkt, dass es für  Daniel von Interesse sei.

Gerlach wächts in Köln-Ehrenfeld auf. Sein Vater ist Anfangs Krieg gefallen, sein Bruder besucht ein Nazi-Eliteinternat. Gerlach und sein bester Freund Tom haben die Schnauze voll von der HJ und treten kurzerhand aus. Aus lauter Neugier beobachten sie eine Gruppe anderer Jugendliche, die sich "komisch" verhalten. Sie werden ertappt und Gerlach antwortet auf die Frage, was sie hier machen würden, kurzerhand: "Wir möchten gerne bei euch mitmachen." So werden Tom und Gerlach zu Edelweisspiraten. Am Anfang verbringen sie Zeit draussen, singen, fahren über Pfingsten an den Felsensee und prügeln sich hin und da mit der HJ. Doch je länger der Krieg dauert, desto mehr leisten sie Widerstand.

Das Buch besteht grossteils aus Gerlachs Tagebuch, hin und wieder wird in einem kurzen Kapitel aus der Gegenwart erzählt, wie Daniel sich mit Gerlach über das Gelesene unterhält. Und am Schluss zeigt sich auch, wieso das Tagebuch einen Bezug zu Daniel hat.

Meine Lieblingspersonen: Mir waren eigentlich alle Edelweisspiraten sympatisch, einen wirklichen "Liebling" hatte ich nicht.

Mein Eindruck: Ein Jugendbuch, das Geschichte auf eine Art erzählt, dass sie wohl auch für einen Teenager Bedeutung bekommt. Und auch als Erwachsene liest es sich gut.
Gerlachs Sprache war für meinen Geschmack aber zu sehr 21. Jahrhundert. 

Bewertung: 4 Sterne

Samstag, 8. Februar 2014

Die Winterrose - Jennifer Donnelly


Nach "Die Teerose" war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung und habe diese genau so wie Band 1 verschlungen! Es gibt ein Wiedersehen mit den Personen aus Band eins, aber es werden auch viele neue Personen vorgestellt.
Nun freue ich mich auf den dritten Teil, der nächsten Sommer erscheinen wird und in dem es um Seamie und Willa geht. Vermutlich werden sich die beiden auch erst auf den letzten paar Seiten nach vielen Irrungen und Wirrungen wieder finden. Ich bin gespannt, wo das Schicksal die beiden hinführt und es würde mich nicht wundern, wenn Willa einen Weg finden würde, weiterhin Berge zu besteigen.
Genre: Historischer Roman, Liebesroman

Zeit und Ort: London und Afrika 1900-1906

Inhalt: India Selwyn-Jones, Tochter aus reichem Hause, hat gegen den Willen ihrer Eltern Medizin studiert. Sie ist verlobt mit dem Politiker Freddie Lytton, doch bevor sie ihn heiratet, möchte sie erst einmal praktizieren und in Whitechapel den Armen helfen. Sie merkt aber bald, dass es gar nicht so einfach ist. Zusammen mit Krankenschwester Ella träumt sie deshalb von einer eigenen Klinik und beginnt, Geld zu sammeln.
Bei ihrer Arbeit im London Hospital lernt sie den Verbrecher Sid Malone kennen - ausgerechnet der Erzfeind ihres Verlobten - und lieben. Sid zeigt ihr nicht nur, wie das Leben in Whitechapel wirklich ist, er unterstützt sie auch - erst gegen ihren Willen - finanziell, damit sie die Klinik eröffnen kann. Auch wenn Sid findet, dass sie ohne ihn besser dran wäre, werden die beiden ein Liebespaar und möchten irgendwo ein neues Leben anfangen. Die Sache läuft schief, Sid muss untertauchen und India steht vor dem nächsten grossen Problem.

Gleichzeitig geht es wieder um Fiona, die unter anderem auf der Suche nach ihrem Bruder ist, um Joe, der versucht, Freddie Lytton den Parlamentssitz von Tower Hamlets wegzunehmen und um Seamie. Dieser geht nicht nur auf Forschungsreise in die Antarktis sondern besteigt auch den Kilimandscharo.

Meine Lieblingspersonen: Meine beiden Lieblinge aus Band eins; Fiona und Seamie. India und Sid Melone, die ungeheuer kluge und tapfere Charlotte. Ella, die an Indias Träume glaubt und Mrs Moskowitz, die sie am liebsten sofort umgesetzt sehen möchte. Und natürlich der "ehrenwerte Abgeordnete von Hackney" mit seiner Fuhre Mist auf dem Parliament square.

Warum ich das Buch liebe: Die Winterrose liest sich schnell und flüssig und man möchte am liebsten sofort wissen, wies ausgeht. Mit Sid Malone gibt es in den ansonsten hauptsächlich guten oder bösen Personen auch einen Bösewicht mit Herz.
In manchen Dingen ist das Buch allerdings eher unglaubwürdig, so ist mir zum Beispiel ein Rätsel, wie eine Person alleine Vermisste in Afrikas Wildnis finden kann, bevors zu spät ist. Und auch die Sache mit dem ehrenwerten Abgeordneten von Hackney.

Bewertung: 5 Sterne

Die Teerose - Jennifer Donnelly

Dieser Post habe ich früher mal auf dem Blog veröffentlicht und später zusammen mit allen anderen Posts wieder gelöscht. Hier kommt er, der Vollständigkeits halber, nochmals. 

Schon lange hat mich kein Buch mehr so gepackt wie dieses. Vor Jahren habe ich es nach 150 Seiten wieder weggelegt und doch liess es mir keine Ruhe mehr. Irgendwo in meinem Hinterkopf war es immer noch, das Buch in dem Jack the Ripper vorkommt und der Vater seiner Tochter erzählt, warum er die Kirche nicht mag.
Als ich dann in der Bibliothek das Buch aus dem Regal nahm wusste ich sofort, das ist es und beschloss, ihm eine neue Chance zu geben. Auch bei diesem zweiten Versuch war ich mal nahe daran, aufzugeben weil es so traurig war. Doch dann kam der Punkt wo ich merkte, dass ich gar nicht mehr aufhören kann weil ich ja wissen will, wies weitergeht.
Fest steht, dass ich Tee in Zukunft mit einem anderen Gefühl trinken werde!


Genre: Historischer Roman, Liebesgeschichte

Ort und Zeit: London und New York 1888 bis 1898

Inhalt: Die 17-jährige Fiona Finnegan und ihr Freund Joe träumen von einem eigenen Laden. Erst einmal heisst es aber, Geld zu sparen, um diesen eröffnen zu können. Gar nicht einfach wenn man in Whitechapel wohnt und das Geld gerade mal zum Leben reicht und manchmal nicht einmal das. Die Zeiten sind düster, die Arbeitsbedingungen mies und die ersten Gewerkschaften bilden sich. Auf den Strassen von Whitechapel treibt Jack the Ripper sein Unwesen.
Für Fiona läuft am Anfang alles einigermassen gut, besser als für vielen anderen. Doch dann verliert sie nicht nur Joe sondern auch einen Grossteil ihrer Familie und flieht mit ihrem kleinen Bruder nach New York wo sie sich ein neues Leben aufbauen will. Joe kann sie allerdings genau so wenig vergessen wie er sie und auch ihren Hass auf den Teefabrikanten Burton und ihr Wunsch, den Tod ihres Vaters zu rächen, wird nicht kleiner.

Meine Lieblingspersonen: Fiona, die eine ungeheure Wandlung durchmacht, ihr kleiner Bruder Seamie und Nick Soames, der Retter in Not.

Warum ich das Buch mag: Die Teerose ist die Geschichte, die ich schon lange gesucht habe. Mal habe ich Tränen gelacht (zum Beispiel wegen Nicks Aussage: "So viele Blumen. Ist jemand gestorben? Hoffentlich nicht ich!") mal geheult wie ein Schlosshund. Die Geschichte ist packend geschrieben, die Liebesgeschichte von Fiona und Joe wunderschön und irgendwie war nach den ersten traurigen 150 Seiten klar, dass Fiona ihren Weg gehen wird und irgendwann glücklich werden wird, egal ob mit Joe, einem anderen Mann oder ihrer Arbeit.

Bewertung: 5 Sterne!

06/2014 Die Wildrose - Jennifer Donnelly

Nach Die Teerose und Die Winterrose dauerte es lange, bis ich endlich das dritte Band gelesen habe. Das lag aber vor allem daran, dass das englische Hardcover nicht in meine Cath-Kidston-Tasche passt und ich deshalb nur zu Hause lesen konnte. Habe letztes Jahr während den Weihnachtsferien angefangen und es dann wieder weggelegt... Zum  Glück hat unsere Bibliothek die Taschenbuchausgabe auf Deutsch und so machte ich dieses Jahr nochmals einen Versuch...

Das Buch ist nicht ganz so toll wie Band eins aber immer noch wirkliches Lesevergnügen.

Bild via bücher.de


Genre: Familiensage/Historischer Roman

Zeit und Ort: England, 1. Weltkrieg

Inhalt: Seamie und Willa sind nie über ihre Trennung hinweg gekommen. Während Willa den Everest erforscht und sich überlegt, wie man ihn besteigen könnte, hat Seamie an verschiedenen Polarexpeditionen teilgenommen. Nun ist er wieder in London und verliebt sich in Jenny Willcott, eine Lehrerin und Pfarrerstochter. Kurz nach seiner Heirat - ein Kind ist ebenfalls unterwegs - trifft er Willa wieder.
Im Lauf des Kriegs sind die beiden ständig auf der Flucht voreinander und treffen sich doch mehrmals wieder. Während Seamie als Kapitän eines Kriegsschiffes im Mittelmeer stationiert ist, begleitet Willa Lawrence of Arabia.
Nebenbei wird auch wieder die Geschichte von Fiona und Joe und von India und Sid erzählt. Und es wird viel spioniert... Tote gibt es - wie schon in den anderen Bänden - auch nicht wenige...

Meine Lieblingspersonen: Katie. Immer noch Fiona und Joe. India. Mr Foster. Und natürlich Seamie.

Mein Eindruck: Eine netter Fortsetzung der anderen Büchern, allerdings eher voraussehbar. Und wieder mal hatte es einige eher unglaubwürdige Stellen. Die Stimmung war für mich ähnlich düster wie in Band 1. Aber es war schön zu sehen, wie es mit den Personen weitergeht und dass Fiona immer noch glücklich ist.

Bewertung: 4 Sterne 

Samstag, 25. Januar 2014

05/2014 Two Caravans - Marina Lewycka

Mein erstes englisches Buch dieses Jahr und ehrlich gesagt eine Enttäuschung. Ich weiss gar nicht, wieso ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen habe... Vielleicht, weil es mich Wunder nahm, ob es irgendwann wie versprochen lustig wird... Doch von Slapstickhumor etc. wie auf dem Buckrücken erwähnt, habe ich nichts gemerkt...
Wenn Menschenhandel, Ausbeutung und Tierquälerei lustig sein sollen... Das kann man nicht mal mehr mit britischem Humor entschuldigen...
Netter Versuch, Frau Lewycka, aber für mich leider nichts...

 Bild via Amazon.com

Genre: angeblich eine Komödie...

Zeit und Ort: England, 21. Jahrhundert

Inhalt: Eine Gruppe Erdbeerpflücker wohnt in zwei Caravans direkt neben dem Erdbeerfeld von Bauer Leapish. Da sind Yola und ihre Nichte Marta aus Polen. Yola hat ein behinderter Sohn und kommt schon seit Jahren zum Erdbeerpflücken nach England. Marta ist  fromm, eine gute Köchin und ansonsten eher farblos. Dann gibt es zwei Chinesinnen, wovon eine aber eigentlich aus Malaysia stammt. Und die "Neue", frisch aus Kiev, Irina, 19 Jahre alt, die sich den Wind um die Nase wehen lassen und ihr gutes Englisch verbessern will.Die grosse Liebe finden wäre aber auch nicht schlecht...
Im Männer-Caravan wohnt Tomas mit seinen stinkenden Turnschuhen und der Gittarre. Als heilloser Romantiker will er die Welt sehen bevor er zu alt dazu ist. Dann Andrej, ein Bergarbeiter aus der Ukraine, der als Kind einmal in Sheffield war und hier auch die grosse Liebe sucht. Emmanuel, ein schwarzer Teenager, der in England seine Schwester sucht, aber auch an "Canal knowledge" interessiert ist... Der undurchsichtige Vitali vervollständigt das Quartet.
Eines Tages läuft auf der Erdbeerfarm etwas schief und schon ist (fast) die ganze Erdbeerpflückergruppe mit dem "Frauencaravan" auf dem Weg nach Dover.

Meine Lieblingspersonen: Andrej. Irina. Maria McKenzie. Und natürlich Dog

Mein Eindruck: Wie schon oben geschrieben war das Buch nicht nach meinem Geschmack. Vom versprochenen Humor habe ich nicht viel mitbekommen. Am Anfang war es sehr verwirrend, überhaupt die Story zu verstehen, da alle zwei, drei Seiten eine andere Person - inklusive dem Hund - erzählt, teils auch noch in Ich-Form.
Ich habe aufgrund der Inhaltsangabe mit einem Art Roadmovie in Buchform gerechnet, doch das hier ist wirklich nicht sonderlich lustig... Da werden Hühner gequält, Mädchen verkauft und Erdbeerpflücker unterdrückt. Darin kann ich wirklich nichts lustiges sehen.

Bewertung: 2 Sterne

Freitag, 17. Januar 2014

04/2014 Die Werte der modernen Welt unter Berücksichtigung diverser Kleintiere - Marina Lewycka

Bei diesem Buch war ich hin und weg vom Titel als ich es in unserer Bibliothek bei den Neuigkeiten sah. Der englische Titel lautet übrigens Animals alive and dead wobei die meisten der im Buch erwähnten Kleintiere eher durch ihren Tod wichtig geworden sind.



Genre: Lustige Familiengeschichte vielleicht

Zeit und Ort: London und Doncaster 2008 mit Rückblicken bis in die 1960iger

Inhalt:
Welche Eltern würden sich nicht freuen, wenn ihr Sohn schon vor dem 30 Geburtstag bei einer Bank 90'000£ verdient? Doro und Marcus freuen sich nicht. Das heisst, so sicher ist sich Serge nicht, denn er hat seinen Eltern sicherheitshalber nichts von seinem neuen Job erzählt und gibt sich ihnen gegenüber noch immer als Student aus.
Kein Wunder, denn wenn man in Solidarity Hall, einer Kommune, aufgewachsen ist, brüstet man sich seinen Eltern gegenüber nicht damit, dass man all ihre Werte mit Füssen tritt.

Das Buch wird aus der Sicht von Serge, seiner Schwester Clara und Mutter Doro erzählt.
Serge, der auf die ukrainische Arbeitskollegin Maroushka steht und versucht, für sich selber das grosse Geld zu machen, vermeidet möglichst den Kontakt zur Famile.
Doro und Marcus wollen nach 40 Jahren wilder Ehe heiraten. Marcus schreibt gerade an einer Geschichte über den Sozialismus, Doro arbeitet im Schrebergarten und kümmert sich um die geistig behinderte Adoptivtochter Uljana, von allen nur Oolie-Anna genannt.
Diese möchte lieber heute als morgen in eine betreute Wohnung umziehen, damit sie endlich Filme sehen kann, denn irgend ein Scherzkeks hat ihr eine DVD mit einem Porno geschenkt...
Und dann ist da noch Clara, die älteste Tochter, eine Lehrerin, die auf den Schulleiter steht, die Welt verändern will und mit ihrer Nachbarin und Freundin Ida kiloweise Cheesecake isst "weil sie es sich wert sind."
Nebenbei wird in Rückblenden die Geschichte der Kommune erzählt, von den Anfängen in einem alten Haus in London, über all die Episoden von Sozialismus, Kindererziehung und komischem Essen bis zum Brand von Solidarity Hall und der Auflösung der Kommune.

Meine Lieblingspersonen: Doro. Der Rote Fred (wieso hat man ihm nicht seinen englischen Namen Red Fred gelassen?). Clara. Und der Italiener.

Mein Eindruck: Ein sehr, sehr lustig geschriebenes Buch über gelebter Sozialismus, Familienhickhack und Börsenhandel. Allerdings auch ein leicht beängstigender Einblick in die Börse. Und allein schon der Titel macht das Buch lesenswert.

Bewertung: 4 Sterne

Sonntag, 12. Januar 2014

03/2014 Daniel und die Sehnsucht nach dem Glück - Francesc Miralles

Das dritte Buch in meiner ersten Lesewoche 2014, gelesen in zwei Tagen... Der Titel finde ich übrigens etwas sperrig und unpraktisch und hätte ihn hier auch schon wieder fast falsch geschrieben...


Genre: Schwer zu sagen. Ein Liebesroman ist es ja eigentlich nicht...

Zeit und Ort: Barcelona und Paris, 2000er Jahre

Inhalt:
Auf einem Flug von Paris nach Barcelona denkt Daniel über seine Vergangenheit nach. Ausgerechnet an seinem dreissigsten Geburtstag, mitten in einer Dinnerparty, liess ihn seine Freundin Desirée sitzen. Während den nächsten Tagen wird eins seiner Geburtstagsgeschenke zu seinem Anker; eine CD einer unbekannten Sängerin. Eva Winters Lieder scheinen seine Geschichte zu erzählen.
Kurzerhand beschliesst Daniel, nach Paris - wo Eva Winter lebt - zu fliegen und sie kennenzulernen. Dazu gibt er sich als Musikjournalist aus und kann bald über Evas Manager - Spitzname BadGuy - ein Treffen arrangieren.
Doch bald sind Eva Winter und die mysteriösen Lieder nicht das einzige Rätsel, das er zu lösen hat. Da gibt es auch noch ein Buch, das auf einem Tisch im Restaurant liegengeblieben ist...

Meine Lieblingspersonen: die mysteriöse Mary. Und Michelle, auch wenn sie eine Katze ist...

Mein Eindruck: Packend geschrieben, es gibt immer wieder Songtexte und alle Kapitel haben einen tollen Namen. Die Geschichte wirkte aber stellenweise zu konstruiert und Daniel ging mir teilweise auf den Zeiger. Der Schluss war für mich ein bisschen sehr abgehackt und nicht wirklich befriedigend. Kurz; nettes Lesevergnügen, aber richtig umgehauen hat es mich nicht.

Bewertung: 3 Sterne